Lesenswertes

Quelle: www.dockter.info

Loslassen

Wir alle spüren intuitiv die Notwendigkeit auch loslassen zu müssen. Jedoch hält uns oft die Angst davon ab...die Angst vor dem Unbekannten.

Wir würden gerne wissen was da auf uns zukommen wird, sobald wir das Bekannte loslassen, damit wir abwägen können, ob es sich lohnt. Doch da wir nicht in die Zukunft schauen können und die möglichen Alternativen gar unzählbar sind, haben wir Angst davor, dass das neue Unbekannte eine "schlechtere" Option sein könnte als das alt Bekannte.

Und somit verschließen wir uns vor dem Neuen und halten fest am Alten. Und nehmen damit auch in Kauf, dass das was da kommen könnte vielleicht eine Bereicherung für unser Leben hätte sein können.

Doch was genau kommen mag werden wir nie im Vorfeld wirklich wissen können. Wir können etwas erahnen oder ein Gefühl verspüren. Dies sind und bleiben jedoch stets wage Vorstellungen. Wissen werden wir es erst, wenn wir uns bereits schon losgelöst haben.

Wir stehen vielleicht sogar tagtäglich vor der Entscheidung, ob wir einfach weiter unbeirrt unseres Weges gehen oder die einmaligen Gelegenheiten des Lebens nutzen. Keiner kann uns diese Entscheidung abnehmen. Und niemand wird unsere Entscheidungen rückgängig machen.

Doch wie können wir uns dazu durchringen loszulassen, um die reichhaltigen Geschenke des Lebens empfangen zu können?
VERTRAUEN!
Ohne Vertrauen ist Loslassen völlig unmöglich. Vertrauen darauf, dass ALLES genau SO sein muss, wie es ist. Vertrauen darauf, dass Loslassen nicht gleich Verlust ist, sondern immer auch "Empfangen" bedeutet.

Wir müssen uns immer wieder klar machen, dass wir NICHTS wirklich besitzen können. Und da wir nicht besitzen, können wir auch NICHTS wirklich verlieren. Ist uns diese Tatsache erst ein Mal bewusst, wird der Akt des Loslassens selbstverständlich, da wir erkennen, dass das Festhalten eine destruktive Natur hat und Loslassen zum "Aufblühen" führt.

Doch wie genau vollzieht sich der Prozess des Loslassens?
Was genau ist zu tun?

Es ist ein über alle Maße natürlicher Vorgang ... genauso wie ein Kind ein Spielzeug aus der Hand legt, um sich mit etwas Anderem beschäftigen zu können. Doch das Spielzeug ist immer noch da. Es ist nicht verschwunden und das Kind hat es auch nicht verloren. Auch spielt es später wieder damit. Doch es MUSSTE es zuerst weglegen, damit es die Hände frei hat für etwas anderes. Das Kind weiß intuitiv, dass es sich nur mit einer Sache gleichzeitig beschäftigen kann. Und akzeptiert den notwendigen Prozess des Loslassens, um Raum und Zeit für das "Neue" zu geben. Auch akzeptiert es damit die Möglichkeit, dass das losgelassene Spielzeug vielleicht auch nicht mehr verfügbar sein wird. Natürlich wird es darum auch trauern, was einfach eine natürliche Emotion auf den "Verlust" ist. Doch es akzeptiert den "Lauf der Dinge".

Schwer wird es dem Kind erst gemacht, wenn wir denken wir müssten das "Verlorene" sogleich ersetzen ... nun geht das Kind plötzlich davon aus, dass es mit allen Mitteln zu vermeiden gilt etwas zu verlieren ... und bei der nächsten Gelegenheit loszulassen, hat es nun Angst davor, weil es vermittelt bekommen hat, wie traumatisch das Loslassen doch ist.

Und wenn wir erwachsen geworden sind, tragen wir unter Umständen noch immer das ängstliche Kind bei uns und haben keinen Zugang zum natürlichen Prozess des Lebens, kein Vertrauen in dessen vollkommene Natur. Doch die Schuld im Außen zu suchen wird uns nicht weiterbringen in dieser Sache. Jeder ist für sich selbst und seinen weiteren Weg verantwortlich. Und irgendwann müssen wir akzeptieren, dass wir erwachsen sind und die volle Macht über uns selbst haben.
Es liegt an uns selbst, was wir als nächstes machen bzw. unterlassen.

Quelle: www.dockter.info

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